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Heike Gramckow
Wanderin zwischen den Welten
Nach einer erfolgreichen Karriere als Anwältin, Forscherin und Expertin für internationale Justizreformen, entschied sie sich für einen kreativeren Lebensstil und widmet sich seit ihren späten 50ern ernsthaft der Malerei. Sie möchte nur Dinge malen, die die Seele und das Herz berühren. Mit ihren Bildern, ihren vielen Talenten und ihrer sozialen Ader berührt sie Menschen auf der ganzen Welt.
Du lebst in den USA und kommst zwischendurch immer mal wieder nach Hamburg. Was verbindet Dich mit Hamburg?
Heike Gramckow Ich habe lange Zeit in Hamburg gewohnt. Ich hab hier studiert, promoviert und gearbeitet. Jetzt sind wir wieder häufiger hier und ich hoffe, dass wir sehr lange hier in Hamburg bleiben können.
Was heißt das? Das ganze Jahr oder dass die Periode länger wird?
Heike Gramckow Dass die Periode länger wird – und irgendwann wird man auch zu alt, dass man mal hin und her fliegen kann. Da muss man sich entscheiden. Ich habe die Entscheidung eigentlich schon getroffen, wo ich sein will.
Dein Mann hat da auch was zu sagen?
Heike Gramckow Natürlich, er hat genau das gleiche Mitspracherecht. Wir sind in diesem Jahr 35 Jahre verheiratet und kennen uns seit 45 Jahren.
Meine Güte. Das hört man selten heutzutage. Was ist Euer Geheimnis?
Heike Gramckow Wir haben viele Gemeinsamkeiten. Aber wir machen auch viel getrennt und dadurch haben wir uns immer was zu erzählen. Es ist nie langweilig und wir haben viel Spaß miteinander.
Humor ist der Schlüssel zum Erfolg. Da fällt mir gleich „Humor hilft heilen“ ein. Eine gute Initiative. Du bist ja auch sehr sozial engagiert.
Heike Gramckow Das war ich eigentlich schon als Kind. Zur Begeisterung meiner Mutter habe ich häufiger Katzen, Vögel oder Mäuse nach Hause gebracht, die ich unbedingt retten musste. Falls es zuhause nicht ging, hab ich sie woanders untergebracht.
„Unterschiedliche Kulturen brauchen andere Arten von Hilfe.“
Ein bisschen findig und lösungsorientiert muss man schon sein!
Heike Gramckow Ja, genau. Ich arbeite jetzt in Amerika mit einer Labrador Rescue Organsation zusammen. Eine Organisation, die herrenlose Hunde wieder aufnimmt und vermittelt. Gleichzeitig war ich über den Beruf auch sehr engagiert mit straffälligen Jugendlichen und später über Jahrzehnte in der Entwicklungshilfe. Ich hab schnell gelernt, dass man effektive Hilfe nicht alleine erwirken kann und dass Hilfe immer individuell verpackt werden muss. Unterschiedliche Kulturen brauchen andere Arten von Hilfe um die Probleme zu lösen. Das ist genau das, was mich eigentlich immer geprägt hat, dass man für fast alles Lösungen zusammen mit anderen Menschen finden kann.
Einbeziehung der Betroffenen in die Suche nach Lösungsmöglichkeiten ist leider nicht immer der Fall. Chinesische Entwicklungshilfe ist so ein Beispiel. Gerade deren große Infrastruktur und Rohstoffabbauprojekte werden von ihnen zu oft alleine durchgeführt und ohne Einbindung der Bevölkerung.
Heike Gramckow Das führt meistens zu mehr Problemen, wie man aus manchen Ländern weiß. Insbesondere, wenn Rohstoffe rausgezogen werden, aber keine lokalen Arbeitsplätze geschaffen und kein Wissen vermittelt wird.
Du bist ja nun viel rumgekommen in der Welt und hast Erfahrungswerte gesammelt. Wie würde Deine Lösung aussehen? Vielleicht gibt es ein paar Dinge, die doch überall gleich sind?
Heike Gramckow Es gibt einige Dinge die sehr ähnlich sind. Was wirklich am wichtigsten ist, dass man das Umfeld versteht. Ansonsten kann man nämlich gar nicht helfen und keine Lösungen kreieren. Das andere ist, dass man genau zuhören muss und vor Ort so viele Menschen und Gruppierungen wie möglich einbezieht, damit man breitere Informationen bekommt und nicht nur von einer Fraktion oder einer Gruppe. Denn dann bekommt man kein übersichtliches Bild vermittelt, sondern erfährt nur die Interessen dieser einen Gruppe. Manchmal kann das für den Einstieg allerdings auch wieder richtig sein? Das ist sehr unterschiedlich. Man weiß auch nicht, was für Kapazitäten in den Ländern bestehen. Aber es geht auch darum, dass man nicht einfach sagt, hier ist das Lösungs-Paket und jetzt nehmt das, das hat ja auch schon in anderen Ländern geklappt. Sondern, dass man das, was an Lösungsoptionen vorhanden ist, jeweils individuell anpasst und die Möglichkeit kreiert, dass das Gegenüber selbst Dinge umsetzen kann.
Wie jeder Mensch sein eigenes Universum ist und man für jeden einzelnen individuelle Lösungen braucht. So ist das im kleinen und in größeren Zusammenhängen genauso.
Heike Gramckow Wichtig ist Langfristigkeit! Denn Hilfe, die nicht vor Ort getragen und weitergegeben wird, geht nach einer gewissen Zeit verloren.
Im Grunde muss man Hilfe zur Selbsthilfe leisten.
Heike Gramckow Genau das ist das Entscheidende, denn ansonsten bleibt keine Langfristigkeit. Man muss etwas kreieren, was sich längerfristig auch selbst erhält.
Die Botschaft ist, dass Empathie ein ganz wichtiges Element ist, eventuell das Wichtigste.
Heike Gramckow Ohne Empathie kann man nicht helfen.
Wer sich selbst nicht helfen kann, kann auch anderen nicht helfen. Alles steht in Beziehung zueinander. Insofern ist Dir in Beziehungen zu anderen, beruflich oder privat, Empathie sehr wichtig.
Heike Gramckow Ja genau. Ich habe das selbst in meiner Arbeit in Entwicklungsländern gehabt. Manche Länder sind sehr schwierig, selbst wenn man in einem Land schon sehr lange gearbeitet hat, sieht man überhaupt keine Fortschritte. Selbst wenn man sehr kreativ ist, findet man keine andere Option mehr. Man ist nicht effektiv und verliert die Toleranz. Dann muss man sich selbst zurückziehen und anderen das Feld überlassen.
Das muss man auch erst mal aushalten und akzeptieren. In dem Zusammenhang fällt mir ein, dass immer öfter das Vertrauen zu Führungspersönlichkeiten, die ein Land regieren, verloren geht. War das früher vielleicht auch so oder empfindet man das nur durch die mediale Berichterstattung und die Wirklichkeit ist ganz anders?
Heike Gramckow Ich glaube wirklich, dass sich nicht viel verändert hat in der Beziehung. Das ist mehr unsere Wahrnehmung und die Informationen, die wir haben. Denn gute oder nicht so gute Führungskräfte und Regierungskräfte hat es immer schon gegeben. Diktaturen hat es immer schon gegeben. Es gab Könige und Fürsten, die gut waren und Könige und Fürsten, die ihre Bevölkerung ausgelaugt haben. Und genauso Regierungen, die nur für sich selbst in ihre eigene Tasche arbeiten und Regierungen, die auch tatsächlich das Interesse der Bevölkerung. wahrnehmen wollen. Also ich sehe keinen besonderen Trend zu mehr Diktatur und schlechterer Regierungsführung generell. Es gibt Tendenzen in die eine oder andere Richtung, aber ich würde nicht sagen, dass wir von einem Extrem ins Andere gegangen sind.
Wahrscheinlich erfahren wir nur mehr über die schlechten Erfahrungen oder Vorbilder, weil es interessanter ist für die Medien das zu vermitteln. Es verkauft sich besser.
Heike Gramckow Ja, vielleicht bin ich auch einfach zu optimistisch, dass ich das anders sehe.
Ein anderes Phänomen sind die Fake-News, die ja total überhand genommen haben und häufig von bestimmten Ländern finanziert werden.
Heike Gramckow Das war früher ja auch nicht möglich, weil die Technologie nicht da war, aber gleichzeitig gab es immer schon Informationsmanipulationen. Gewisse Nachrichten, gewisse Zeitungen in gewissen Ländern, die einfach nichts anderes machten, als das zu propagieren, was die Mächtigen in ihrem Land ihnen gaben. Man muss einfach wissen, welchen Informationsquellen man glauben kann. Das weiß man nach einer gewissen Weile, aus welchen Quellen Informationen kommen, die glaubwürdig und recherchiert sind. Ich lese zum Beispiel viel den „Guardian“, einfach weil ich es gut finde, dass die Breite internationaler Information relativ gut recherchiert ist. Häufig sehr schön objektiv formuliert. Nicht reißerisch, das macht ja auch schon was aus.
… und gibt dem Ganzen angemessene, wirklichkeitsnahe Transparenz. Wie könnte man diese Transparenz noch weiter verbreiten oder mehr Menschen zugänglich machen. Nicht jeder wird die „Neue Züricher Zeitung“ lesen oder den „Guardian“.
Heike Gramckow Also ich lese zum Beispiel den „Guardian“ im Internet und die haben die Option für ein breiteres Programm. Die elektronische Grundversion ist umsonst. Jeder hat Zugang. Ähnlich ist es mit anderen Quellen. Zugang ist weniger das Problem, als die Bereitschaft Informationen kritisch und reflektiert zu lesen und auch mal andere Standpunkte zu betrachten.
Gut, dann werden wir da jetzt mal die Klickzahlen erhöhen. Der Durchschnitt der Bevölkerung geht trotzdem mehr auf die Organe zum einfacheren Inhaliern, weil viel über Bilder funktioniert. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Instagram ist total angesagt und der amerikanische Präsident regiert über Twitter, da hat er 280 Zeichen zur Verfügung. Wenn das so weitergeht, liest bald keiner mehr und es gibt nur noch Bilder.
Heike Gramckow Das ist meiner Ansicht nach auf der einen Seite schon eine Gefahr für die Gesellschaft und hat sicherlich auch Einfluss darauf, wie Menschen miteinander kommunizieren und inwieweit sie fähig sind, sich längere Zeit auf ein Thema zu konzentrieren und zu hinterfragen. Aber andererseits, man sieht auch immer mehr jüngere Leute die auch mal ein Buch lesen und zwar nicht nur auf dem „Kindle“, sondern eins in der Hand halten. Gerade bei den Jüngeren, bei den Millenials, die häufig als so anders dargestellt werden, besteht großes Interesse an Lokalem, an fundierter Information und an Kunst. Local-Art. Das finde ich interessant! Auch bei meiner Kunst zum Beispiel sind 70 Prozent der Leute, die meine Bilder gut finden zwischen 25 und Anfang 40.
Ach was!?
Heike Gramckow Ja, jünger als man denkt. Häufig sind es junge Ehepaare, die sich neu einrichten und Impressionisten mögen.
Du magst Monet, Liebermann und Turner! Man könnte fast sagen, Du malst in so einer „Turner-Linie“. Ich finde, das machst Du auch ganz toll!
Heike Gramckow Dankeschön! Meine Inspiration für meine Bilder sind Momente die ich selbst erlebe, Sonnenstrahlen reflektiertieren auf dem Meer oder einem Fluss, ein roter Himmel am Abend taucht eine ganze Stadt in warme Stimmung. Meine Vorbilder sind vor allem die oben genannten Impressionisten, aber auch wunderbare Maler mit denen ich in den letzten Jahren in den USA und Europa gemalt habe. Die Stimmung des Moments einzufangen, das Gefühl das man empfindet wenn man eine bestimmte Landschaft sieht, ist, was ich mit meinen Bildern versuche. Und genau das ist es was die Sammler meiner Bilder, egal in welchem Land sie leben, bewegt – das ist so wunderbar!
„Kunst und Kultur ist das, was unsere Gesellschaften zusammenhält.“
Kunst ist auch ein Mittel, dass die Menschen mehr zueinander finden und sich selbst mehr wiederfinden … schön auch für Kinder, sich selbst zu entdecken!
Heike Gramckow Ja, Kunst und Kultur ist das, was unsere Gesellschaften zusammenhält. Wir können uns mehr und besser ausdrücken. Kinder zum Beispiel malen bevor sie schreiben können, singen und tanzen bevor sie gut sprechen respektive laufen können. Es ist wichtig für unsere Seele und unser Wohlbefinden und das zu vernachlässigen hat Einfluss auf den einzelnen Menschen und auf die Gesellschaft. Und gerade die jüngere Generation, die ein bisschen mehr nachdenkt über den Sinn des Lebens, erkennt ziemlich schnell, dass Kunst sehr wichtig ist! Was wirklich tragisch ist, dass immer weniger Förderung und Gelder da sind für Kunst. Gerade für Kunst im öffentlichen Bereich wird unheimlich viel zusammengestrichen. Da kann man nur hoffen, dass die Privatwirtschaft erkennt, dass das etwas ist, was auch für ihr eigenes Umfeld und für das Wohlbefinden ihrer eigenen Mitarbeiter wichtig ist.
Da sagst du was Wahres und man sollte unbedingt bei den Kindern damit anfangen. Allerdings sind in der Schule Kunst, Musik und Sport die ersten Fächer, die ausfallen, falls es an Lehrern oder Geld mangelt.
Heike Gramckow Ja, das ist fatal. Wichtig fände ich auch zu erkennen, dass man Kunst auch anders vermitteln kann. Das muss nicht nur im Kunstunterricht passieren. Das ist einer der Gründe, weshalb ich so an Biologie interessiert war. Weil man da Tiere und Pflanzen zeichnen konnte. So ist mein Interesse an Biologie entstanden.
Man weiß manchmal gar nicht wodurch man irgendwo hingeführt wird.
Heike Gramckow Nehmen wir noch die Mathematik! Geometrie ist essenziell für gutes Zeichnen. Man kann keine Häuser malen oder Dimensionen darstellen, wenn man Geometrie nicht verstanden hat. Das ist Mathematik. Man sollte darüber nachdenken, wie man das Lernen so umgestalten kann, dass man das Künstlerische trotzdem einbezieht in anderen Bereichen.
Stimmt, auch im psychologischen Bereich wird gerne mit Kunst therapiert, wofür Worte fehlen! Es ist sehr interessant was dabei rauskommt und natürlich eine Riesenhilfe. Du setzt Dich ja auch sozial ein und hast hier in Hamburg eine Initiative ins Leben gerufen, die mit Mitteln der Kunst etwas bewirken will. Wie heißt diese Initiative und was macht sie?
Heike Gramckow Sie heißt „Kunst hat Herz“ und das drückt genau das aus, was wir machen wollen, nämlich Künstler gewinnen, im karitativen Bereich zu arbeiten, gemeinsam mit karitativen Organisationen und der freien Wirtschaft. Als wir die erste Ausstellung 2018 organisiert haben, war die Bereitschaft hiesiger Künstler mitzumachen, sehr groß, mit einem Hamburger Thema, die wunderbare Hamburger Organisation „Leuchtfeuer“ und die Arbeit des Deutsch Amerikanischen Frauen Clubs zu unterstützen. Wir konnten 26 Hamburger Künstler gewinnen, unterstützt von der Hamburger Wirtschaft, von Hamburger Firmen und auch vom Levantehaus mit einem wunderbaren Galerieraum. Das war so erfolgreich, dass wir gesagt haben, wir wollen so was Ähnliches wieder machen. Ein bisschen anderes Konzept, sonst wird es ja langweilig.
Wir haben uns 2019 dann ganz bewusst auf nur 4 Künstler begrenzt. Zwei Fotografen und zwei Maler zu 5 Hamburger Themen. Wieder für den Guten Zweck und wieder für „Leuchtfeuer“! Dieses Mal für ihr spezielles Projekt „ Festland“. Dabei handelt es sich um eine Wohneinrichtung in der HafenCity für hauptsächlich junge Menschen, die schwer krank sind. 2020 war sowas nicht möglich – obwohl im Nachhinein hätten wir zumindest eine online-Version anbieten können, aber selbst ich fühlte mich häufig wie gelähmt. Ist schon ein schwieriges Jahr. Setzen wir mal auf das Jahr 2021!
Unbedingt! Das Projekt Festland ist also in exzellenter Lage verankert.
Heike Gramckow Genau – und es ist wichtig, dass diese Menschen nicht irgendwo draußen auf der Wiese sitzen, sondern eingebunden sind in die Stadt. Ein gemischtes Wohnen für Gesunde und für chronisch Kranke. Es soll ein Umfeld sein, das sich gegenseitig unterstützt. „Festland“ ist ein großartiges Modell!
Das ist wohl wahr. Denn in unserer Gesellschaft geht es um ein besseres soziales Miteinander! Und dazu gehören Gesunde UND Kranke. Gegenseitige Unterstützung und soziale Verantwortung sollten für jeden Einzelnen einen hohen Stellenwert einnehmen mit großem Mehrwert für alle. Insofern sollte das Leben ganz generell neu bewertet werden, auch in Unternehmen, denn es kommt auf ganz andere Dinge an.
Heike Gramckow Gerade in Wirtschaftsunternehmen, ja! Es gibt interessante Studien, die zeigen, dass in dem Moment wo man gewisse Gesellschafts- oder Arbeitnehmer-Gruppen ausgrenzt, die Produktivität runtergeht! Die Arbeitnehmer sind nicht nur weniger happy, sondern oft sind die Resultate schlechter! Das bedeutet, Unternehmen, die das verstehen, müssten eigentlich ein großes Interesse daran haben, alle zu beteiligen.
Als ich bei der Weltbank war, war ich eine Zeit lang die Inklusions-Koordinatorin für unsere Abteilung. Am Anfang war ich ganz begeistert und habe mich intensiv informiert, was es dazu an Forschung gibt und wie man das macht. Dann stellte ich allerdings fest, dass das Verständnis generell noch nicht so weit war. Jedes Mal wenn die Frage kam, was machen wir denn als Inklusion, guckte man einfach nur auf Prozente, wie viele Frauen haben wir, wie viel Männer, in welchen Positionen usw. Dabei schaute man nicht darauf, was machen denn diejenigen, wie beteiligt sind sie wirklich? Das hilft dann natürlich nicht weiter. Doch es braucht eben erst ein Umdenken der Menschen, um zu erkennen, dass die Arbeit, die abgeliefert wird, wesentlich besser ist, wenn zuvor von vielen Seiten informiert wird und alle daran zusammenarbeiten und nicht, wenn alles von einer Gruppe dominiert wird!
Absolut! Über Jahre kann sich da etwas Negatives aufbauen, eine Art Verweigerungs-Haltung, weil die nicht wirklich Beteiligten merken, ich gehöre gar nicht richtig zu dem System …
Heike Gramckow … und das Produkt, bei dessen Entstehung im Vorfeld nur von einer Seite informiert wird, kann am Ende auch nur eine Seite ansprechen. Man lässt also einen gesamten Markt aus …
… und es werden Potentiale links liegen gelassen. Das ist eine absolute Verschwendung an Energie, Kultur, Geist, Talent und Geld! Wir müssen in unserer Gesellschaft und den Unternehmen einen anderen Weg gehen. Mutig, offen, voll positiver Energien und einer neuen Wahrhaftigkeit auf allen Ebenen! Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Kinder und junge Menschen, die einen anderen Sinn im Leben suchen, ihn finden und dann etwas bewegen wollen.
Heike Gramckow Ja und es so wichtig, dass sie das Gefühl haben, tatsächlich etwas erreichen zu können, wenn sie sich engagieren! Damit sie dieses Gefühl nicht verlieren – und häufig, wenn man zwischen 14–16 ist, wird man in andere Dinge reingezogen und dann verliert man diesen Enthusiasmus – müssen sie darin bestärkt werden, dass es richtig ist, sich mit anderen zusammen zu tun und sich zu engagieren! Diese Natürlichkeit, wie Kinder automatisch alle miteinander spielen, die sollte auf keinen Fall verloren gehen.
In der Tat, wenn man das lebendig halten könnte, wäre das toll! Wie kriegen wir das hin? Müssen wir das eigentlich? Müssen wir die Welt retten?
Heike Gramckow Ich glaube, es muss immer Menschen geben – und zwar möglichst viele – die dafür arbeiten, dass die Welt besser wird. Denn es gibt ja auch immer Menschen, die dagegen arbeiten. Aber auch selbst wenn Verbesserungen erreicht werden, kann man nicht einfach sagen „so, jetzt ist es gut, jetzt lassen wir das mal so“. Denn es bleibt nicht einfach so bestehen!
Man muss immer etwas dafür tun.
Heike Gramckow Absolut! Denn wenn sich irgendwo auf der Welt etwas verändert, dann kann das, was hier gerade gut ist, sich auch ganz schnell und leise wieder aufbröckeln. Man muss ständig daran arbeiten!
Um es mit Olli Kahns Worten zu sagen „Weiter, immer weiter!“ Man darf nie aufgeben.
Heike Gramckow Auf keinen Fall! Man muss vor allen Dingen bereit sein, zu analysieren was geschieht, gewisse Vorbereitungen treffen und flexibel auf unsere sich ständig ändernde Welt reagieren. Leicht ist das nicht! Veränderungen, selbst zum Guten, sind selten leicht.
Nimm die Corona-Pandemie – es war allgemein bekannt, dass eine Pandemie dieser Art in unserer globalisierten Welt geschehen wird, nur das „Wann“ war die Frage. Die Ausbreitung des SARS-Virus 2002 in Asien war ein Warnschuss. Einige Länder haben darauf reagiert, Menschen in den betroffenen Gebieten haben gelernt. Ich selbst bin damals viel in der Region gereist und hab zum Beispiel auf dem Flughafen in Seoul die elektronischen Geräte, die bei jedem ankommenden Reisenden auf Distanz die Temperatur maßen, bewundert. Hab Masken getragen, gelernt Distanz zu halten und gesehen, wie kreativ Menschen werden können, wenn ihre bisherige Weise zu kommunizieren und zu arbeiten, nicht mehr funktionieren kann.
Aber in zu vielen Ländern war man einfach nur froh, dass das Virus sich nicht weiter ausbreitete. Wäre unsere heutige Lage besser, wenn alle Länder besser vorbereitete gewesen wären? Wenn mehr Menschen eine solche Situation vorzeitig als möglich erkannt hätten? Vielleicht, vielleicht auch nur zu einem geringen Grad, weil Vorhersagen der Entwicklung schwierig waren und immer noch sind. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass mehr Menschen in unseren Gesellschaften schneller bereit gewesen wären, die Situation ernster zu nehmen und Dinge wie das tragen einer Maske weniger problematisch finden würden. Wären die notwendigen Einschränkungen und noch unabsehbaren wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und menschlichen Auswirkungen dann wesentlich geringer? Zumindest wäre die Bereitschaft mitzumachen und flexibel zu reagieren, meiner Erfahrung nach höher, was auch die Begrenzung des Virus gefördert hätte.
Was ich jetzt faszinierend finde, ist insbesondere die kreative Energie, die so viele kleine Geschäfte, Restaurants, karitative Organisationen, viele Künstler, ja viele einzelne Menschen entwickeln, um weiter bestehen zu können. Trotz Beschränkungen Kontakte zu halten und neue zu entwickeln. So tragisch die vielen menschlichen und wirtschaftlichen Verluste sind – zu viele von uns sind davon in irgendeiner Weise betroffen – so aufbauend ist es, innovative Lösungen, die von so vielen entwickelt und genutzt werden – meist auch ohne den Staat - zu erleben. Unsere Welt nach Corona wird anders aussehen als vorher. Anders, weil liebe Menschen, Geschäfte und Restaurants, die wir liebten, nicht mehr existieren; aber auch anders, weil es viele neue Möglichkeiten in so vielen Bereichen gibt, die unsere Leben bereichern. Offenheit für Veränderung, Flexibilität und Kreativität ist, was rettet.
Also darf man weiter an die Vision, die eigene Kraft und das Gute glauben? Es gibt so viele negative Energien, die zu Lasten und auf Kosten anderer Macht und Besitz mehren wollen. Muss ich da was tun oder sollte ich einfach akzeptieren, dass vieles Schlechte eben so ist, wie es ist?
Heike Gramckow Nein, man kann und muss daran arbeiten, dass das minimiert wird und dass darauf reagiert wird. Das ist das Wichtigste! Denn wenn nicht von genug Seiten Reaktionen erfolgen, dann wird das Schlechte überhand nehmen, das ist immer so. Und die Reaktion muss schnell erfolgen und kompromisslos!
Wie ich Dich erlebe, machst Du einen starken, gefestigten Eindruck, so als wärst Du total zufrieden, wie Du gelebt hast und wie Du lebst. Worauf führst Du das zurück?
Heike Gramckow Ich bin nie stehen geblieben. Ich habe öfter mal meine Richtung verändert. Wenn ich meinte, der Bereich in dem ich arbeite, erfüllt mich nicht oder nicht mehr, dann habe ich etwas anderes gemacht und mir ein neues Feld erschlossen, neue Dinge gesehen, meinen Horizont erweitert, neue Menschen kennengelernt. Das ist es, was mich unheimlich zufrieden macht.
Was für verschiedene Felder waren das zum Beispiel?
Heike Gramckow Es fing eigentlich damit an, dass ich nach der zehnten Klasse die Schule verlassen durfte. Nicht ganz freiwillig! Mir wurde es sehr ans Herz gelegt. Ich habe dann eine Ausbildung als Reisebüro-Kauffrau gemacht. Das war nicht so das Richtige und ich entschied mich, für Fluggesellschaften zu arbeiten. Das war zur damaligen Zeit die beste Option in der Reisebranche. Dafür musste ich aber erst einmal mehr Fremdsprachen lernen. Also ging ich an eine Sprachenschule, lernte Französisch und machte ein Dolmetscher-Diplom in Spanisch und arbeitete dann tatsächlich für eine Fluggesellschaft.
Du warst Stewardess?
Heike Gramckow Ich habe am Boden gearbeitet, denn auf Stewardess hatte ich nicht so große Lust.
Dann dürfte ich Dich nie heiraten. Ein Freund hat mir mal empfohlen, „Dirk, wenn Du mal heiraten willst, dann nimm eine Stewardess! Die haben das Dienst-Gen, sind immer freundlich und machen alles …“
Heike Gramckow Freundlich bin ich auch immer. Aber mir fehlte das „Dienst-Gen“ für die Maschine. Es reichte für den Boden, aber da kann man die Leute ja auch mal schneller wegschicken. In der Maschine geht das natürlich nicht.
Auf jeden Fall würdest Du ihn nie wiedersehen …
Heike Gramckow Obwohl ich nun im Top-Bereich der Branche war, stand für mich bald fest, dass ich noch studieren musste, um dahin zu kommen wo ich zufriedener werden sollte. Ich habe abends mein Abi nachgemacht, während ich voll gearbeitet habe und habe mich dann entschieden, etwas „ordentliches“ zu machen und Jura zu studieren. Allerdings wurde mir schon im Studium klar, dass ich auf keinen Fall Rechtsanwältin werden wollte. Doch ich hatte Glück!
Im Strafrecht hatte ich einen Professor, der intensiv im Forschungsbereich Kriminologie arbeitete. Das war etwas, was mich wirklich interessierte! Ich bin dann mehr und mehr in die Forschung gerutscht und hab in diesem Bereich hier in Hamburg sogar meinen Doktor gemacht. Direkt nach meinem Studium sind wir in die USA ausgewandert. Die Kriminologie dort war schon zu der Zeit viel weiter entwickelt als hier. Dadurch konnte ich in Forschungsbereichen auf diesem Gebiet arbeiten, die es in Deutschland überhaupt noch nicht gab. Meine Karriere hat sich nach und nach entwickelt, bis ich dann für große Beratungsfirmen im Bereich Kriminologie und Kriminalpolitik gearbeitet habe.
Nachdem ich mich über einige Jahre mit Forschung zu den Fragen, warum Leute kriminell sind und was für Programme man dagegen entwickeln kann, beschäftigt hatte, war für mich interessant, wie funktionieren eigentlich die Organisationen, die tagtäglich damit zu tun haben? Polizei, Staatsanwaltschaft, Gerichte, Strafvollzug? Und wie fließt die kriminologische Forschung in ihre Arbeit ein?
So habe ich mich dann auf Organisation und Management im Justizapparat spezialisiert und das zwei Jahrzehnte lang gemacht. Zunächst habe ich viel mit Polizei und Strafvollzug gearbeitet, später dann hauptsächlich mit Staatsanwaltschaften und Gerichten. Denn in den Bereichen gibt es im Verhältnis zu den beiden anderen Organisationen sehr wenige, die sich darauf spezialisiert haben.
Was war da Dein interessantestes oder schönstes Erlebnis und welches Dein schlechtestes?
Heike Gramckow Das schönste Erlebnis war sogar ein langfristiges Erlebnis. Ich hatte die Möglichkeit in der Mongolei zu arbeiten. Als ich 1999 das erste Mal dort war, waren sie noch sehr am Anfang ihrer demokratischen Entwicklung und da deren Justizsystem dem deutschen sehr ähnlich ist, haben die mich sehr herzlich empfangen. Mit mir hatten sie jemanden der ihr System verstand. Ich habe da wunderschöne Erfahrungen gehabt. Meine Gegenüber hatten eine große Bereitschaft zu lernen, Dinge anders zu machen, mitzumachen, mir auch ganz klar zu sagen, was nicht gut läuft. Denn sie selbst wissen doch besser als ich, was in ihrem Land wirklich läuft und was noch nicht so gut funktioniert. Das habe ich immer gesagt: „Ihr wisst das doch! Sagt doch mal! Dann kann ich Euch auch helfen. Aber ich alleine kann das nicht herausfinden.“ Das war wirklich die schönste Erfahrung. Noch heute habe ich Kontakte dahin.
Aber auch in diesem Land war die Entwicklung so: je reicher es geworden ist, desto mehr Korruption gab es. Das hat dann natürlich das System ein bisschen wieder zurückgeworfen. Doch im Großen und Ganzen haben sie viele Fortschritte gemacht.
Bist Du dann immer auf irgendwelchen Kamelen oder Pferden geritten? Was haben die denn da?
Heike Gramckow Zum Glück haben sie auch Jeeps! Mit Fahrer natürlich! Denn mit einem 4-Rad-Antrieb in der Steppe, ohne asphaltierte Straßen zu fahren, habe ich nie gelernt. Das ist eine richtige Kunst.
Was war das schlimmste, das am schwersten zu ertragende Erlebnis in Deiner langjährigen Tätigkeit?
Heike Gramckow Ich muss sagen, am deprimiernsten fand ich meine Arbeit in Nigeria. Weil es so wenig Fortschritt gab. Die Korruption war so extrem! Das war das Land, wo ich nach ein paar Jahren gesagt habe: „So, das muss jetzt mal jemand anderes machen. Mir fehlt die Toleranz dafür.“ Und dann kann ich nicht mehr gut arbeiten.
Da sind sicherlich viele Gelder in die falschen Kanäle geflossen.
Heike Gramckow Ja, und das war so weit fortgeschritten und akzeptiert in der gesamten Gesellschaft, dass es auf keiner Ebene ohne Korruption ging. Das war so extrem! In dem Moment, wo man mit Behörden arbeitet, die auch Vorteile geben können, ist man ganz schnell Korruption ausgesetzt. Es gibt wenige Länder, in denen es wenig Korruption gibt. Deutschland hat ja auch seine Korruptions-Fälle. Das Problem tritt nicht allein in Ländern der Dritten Welt auf. Aber das Ausmaß des Einflusses ist natürlich in jenen Ländern viel größer, weil die Masse der Leute so wenig hat. Deshalb ist die Bedeutung von Korruption auch noch wesentlich höher. Weil es bedeutet, dass jemand nicht zum Arzt gehen kann, dass jemand keine Ausbildung bekommt und nicht zur Schule gehen kann oder dass jemand einfach stirbt. Bei uns kriegt vielleicht jemand dieses oder jenes nicht oder es wird einfach Geld von Steuergeldern abgezweigt. Das ist absolut nicht gut. Aber es hat nicht so tödliche Auswirkungen.
Dort hattest Du zu der Zeit sehr viel Misstrauen. Hier in Deutschland gibt es nach wie vor ein großes Misstrauen gegenüber Flüchtlingsströmen. Sollte man Europa abschotten oder sollten wir mehr Flüchtlinge aufnehmen? Wie stehst Du dazu?
Heike Gramckow Flüchtlingsströme kann man nie richtig stoppen, kein Land kann sich total abschotten. Man kann Mauern bauen. Man kann aber auch mit Flüchtlingen – selbst mit großen Gruppen – anders umgehen. Gerade in einem Land, das eigentlich Bedarf an Arbeitskräften hat. Damit meine ich z.B. Deutschland, aber auch die USA. Viele andere europäische Länder haben ebenfalls großen Bedarf an Arbeitskräften. Es wäre doch einfach zu hinterfragen, was können uns die Flüchtlinge bringen? Sie nehmen uns nämlich nicht die Arbeitsplätze weg. Es gibt unheimlich viel Arbeit, die z.B. Deutsche gar nicht machen wollen oder wo es einfach nicht genug Arbeitskräfte gibt! Man sollte schauen, wie man diese Lücken füllen kann. Was können die Flüchtlinge tun, was zu unserer Gesellschaft beitragen. Das geschieht teilweise, aber dann wird es wieder unterbrochen. Zur Verzweiflung von vielen Ausbildern z.B. im Handwerk oder in Pflegeeinrichtung, die jemanden aufgenommen und ausgebildet haben und der dann trotzdem zurückgeschickt wird, obwohl er gut integriert ist. Da sollte man vielleicht mal überlegen, ob man solche Menschen, vielleicht mal herzlich aufnimmt, weil sie sich positiv für unsere Gesellschaft einstzen und tatsächlich Werte schaffen.
Das ist die eine Sache, aber andererseits ist einfach ganz entscheidend, dass nicht nur einfach wirtschaftliche Hilfe und Entwicklungshilfe geleistet wird, sondern, dass man überlegt, wie man in anderen Ländern Möglichkeiten schaffen kann, dass Menschen nicht fliehen. In dem Moment, wo Kriege entstehen und es vorher keine Initiativen gab, den Konflikt zu befrieden – weil das ja sehr weit weg ist und uns schon nicht betreffen wird – ist es schwieriger zurückzudrehen. Aber es gibt Möglichkeiten in Ländern, die einfach nur wirtschaftlich arm sind, anders zu operieren und versucht etwas nachhaltig aufzubauen. Denn die meisten. Flüchtlinge sind nicht freiwillig weggegangen aus ihren Heimatländern. Die haben ihre Familien und ihre Freunde da zurück gelassen. Wenn sie nicht müssten, würden sie nicht gehen.
Das glaube ich auch. Du bist ja nicht geflüchtet in die USA, aber du würdest gerne freiwillig wieder ganz nach Hamburg zurückkommen. Hast Du Heimatgefühle?
Heike Gramckow Das ist ganz witzig, da mir nicht klar war, dass ich doch tatsächlich Heimatgefühle für Deutschland habe. Das hat relativ lange gedauert. Natürlich war Deutschland meine Heimat! Ich bin ja hier aufgewachsen. Jedes Mal, wenn ich nach Hamburg kam, empfand ich es als so schön hier und es gab mir große Freude hier zu sein, nicht nur wegen der schönen Gebäude. Heimat ist für mich da, wo Menschen sind, mit denen ich gerne zusammen sein will und ich habe einfach mehr Menschen hier als in den USA – auch nach über 30 Jahren!
Witzigerweise ging es mir genauso wie Dir. Ich hatte überhaupt keine Heimatgefühle, war dann aber mehrere Jahre in Asien. Da habe ich mich immer mehr nach Hamburg gesehnt bis ich merkte, das sind Heimatgefühle. Ich und Heimatgefühle, das hätte ich nie gedacht!
Heike Gramckow Ich auch nicht! Mir ist auch aufgefallen und das fand ich nicht schlimm, aber etwas erschreckend, weil ich dachte, es wäre unwahrscheinlich, dass mein gesamtes Denken doch so deutsch ist.
Es gibt Menschen die sind stolz darauf. Das muss man nun nicht unbedingt sein. Aber ich habe es auch wahrgenommen. Ich fand es sehr erstaunlich.
Heike Gramckow Das ist so, wenn man länger im Ausland war. Man beobachtet sich ganz anders und kriegt eine neue Perspektive.
Aber für neue Perspektiven muss man gar nicht so weit reisen, wie ich gerade erfahre. Es geht auch hier in Hamburg im Levantehaus in der Bar des Park Hyatt. Ich danke Dir ganz herzlich für dieses Gespräch. Es hat mir viele neue Perspektiven vermittelt und ich hoffe, es geht unseren geneigten Lesern auch so. Mögen all Deine Wünsche in Erfüllung gehen!
Online www.atelierheikegramckow.com
Kommentare
Kommentar von Karen Cohen |
I know Heike as an artist here in the USA. She creates beauty out of thin air and her process is amazing to watch in person. Please do look at her artwork, I don't see her website listed but do google her! I learned so much about her in this article and though I already admired her artwork, now I admire her intelligence and attitude even more!
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