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Jürgen Hunke
Unternehmer, Verleger, Galerist und Mäzen
Du hast vor kurzen den 5.000 m² großen „Park der Harmonie“ mitten im Herzen von Hamburg eröffnet. Wie ist es dazu gekommen?
Jürgen Hunke Ich habe vor 18 Jahren mein Unternehmen verkauft. Anschließend habe ich einen Standort gesucht, indem ich mich wohlfühle. Da bin ich auf das Haus vom Deutschen-Allgemeinen-Sonntagsblattverlag gestoßen und habe es kaufen können. Ich baute das Haus nach meinen Vorstellungen in eine außergewöhnliche Kunstgalerie um. Einige Zeit später habe ich einen Vorstandsvorsitzenden einer großen deutschen Baugesellschaft kennengelernt und ihm von meiner Idee des „Parks der Harmonie“ erzählt und ihn auch davon überzeugen können. Ich kaufte ihm mehrere Gebäude, die er gebaut und mit mir gemeinsam geplant hat, ab.
Wieso steht im Mittelpunkt ein ungewöhnlicher Brunnen aus schwarzem Granit?
Jürgen Hunke Ich bin viel gereist, unter anderem nach Asien. In Singapur bin ich dann auf den Brunnen aus schwarzem Granit gestoßen, der für mich ein Teil der Harmonie ist. Der Brunnen ist der Mittelpunkt meines ganzen Projektes geworden. Er hat die Funktion eines Treffpunktes, wo Menschen sitzen, spielen und die Kommunikation pflegen können. Genau aus diesem Grund rundet der Brunnen das Bild des „Parks der Harmonie“ perfekt ab.
Wie entstand die Idee, Galerien in Hamburg, Berlin und Timmendorfer Strand zu gründen?
Jürgen Hunke In den Galerien kann man Buddhas und asiatische Kunst käuflich erwerben. Neben den Galerien in Hamburg und Berlin habe ich noch eine weitere in Timmendorfer Strand eröffnen. Diese Galerie bietet vielen Urlaubern, wenn sie Ruhe haben, eine Bereicherung durch die asiatische Kunst. Sie ist auch am erfolgreichsten.
Wenn du über dein Leben sprichst, hört mann immer wieder Buddhismus, Ruhe, Harmonie. War das immer schon wichtig?
Jürgen Hunke Der Buddhismus verbindet – sowohl die Familie als auch Menschen auf der ganzen Welt. Für mich ist der Buddhismus zuerst eine Philosophie und weniger eine Religion. Als ich mein Unternehmen vor 18 Jahren verkaufte überlegte ich mir, nur noch die Dinge zu machen, die mir Freude und Spaß bereiten. Dabei wurde neben dem Sammeln von asiatischer Kunst, die Philosophie des Buddhismus Teil meines Lebens. Dies mache ich bis zum heutigen Tage mit viel Freude. Allerdings habe ich beim Sammeln der asiatischen Kunst wenig kaufmännischen Erfolg. Ich muss sagen, das schönste am Sammeln ist nicht das Besitzen, sondern vielmehr das Kaufen. Ich bin über Hinterhöfe in Chiang Mai oder Burma gezogen und habe dort die schönsten Sachen gefunden. Ich spürte dabei große Abenteuerlust und habe viel erlebt. Heute besitze ich ca. 1.800 – 2.000 Buddhas und Kunstgegenstände. In meinem Zuhause befindet sich in jedem Raum ein schönes asiatisches Kunstwerk, das mich täglich anlächelt. Die Werke strahlen Ruhe und Harmonie aus. Genau das ist es, was ich erreichen wollte – ein Leben voller Harmonie und Freude.
Was war die beste Entscheidung in deiner beruflichen Laufbahn?
Jürgen Hunke Die beste Entscheidung in meiner beruflichen Laufbahn war, dass ich nicht studiert sondern mich mit 21 Jahren selbstständig gemacht habe. Und das jetzt schon seit 53 Jahren. Dabei war ich, trotz meines Erfolges, immer zufrieden und bodenständig.
Wie war dein beruflicher Werdegang, bevor du dich selbstständig machtest?
Jürgen Hunke Eigentlich wollte ich mit 19 Jahren nach Australien. Ich war schon im Auswanderungslager Bremen, als mir dort ein Zahnarzt mitteilte, dass mir ein Zahn gezogen werden müsste. Ohne diese Behandlung erhielt ich keine Reiseerlaubnis. Für mich war die Australien-Reise damit beendet. Ich fuhr zurück nach Gütersloh und habe dann die Werbefachschule in Hannover absolviert.
Für welche drei Dinge in Deinem Leben bist Du am dankbarsten?
Jürgen Hunke Am dankbarsten bin ich meinen Eltern. Wir hatten ein tolles Verhältnis. Sie haben immer an mich geglaubt. Dazu kommen meine Kinder. Ich habe vier großartige Kinder aufgezogen, auf die ich sehr stolz bin. Ebenso dankbar bin ich für meine Unabhängigkeit. Ich bin völlig frei und habe die Möglichkeit, die Welt in vollen Zügen zu genießen.
Wenn Du eine Sache auf der Welt verändern dürftest: Was wäre das?
Jürgen Hunke Ich würde mir wünschen, dass die Menschheit nur einen Gott hat bzw. dass nur ein Gott auf dieser Welt existiert. Auch sollte die Menschheit erkennen, dass man nur ein Leben hat. Wir sollten auf Kriege verzichten. Ich würde der Menschheit beibringen wollen, weniger Neid und mehr Freude zu entwickeln. Wir sollten ein gutes Vorbild für die weiteren Generationen sein.
„Mein Weg ist durch Erfahrungen der Vergangenheit geprägt.“ Was meinst du damit?
Jürgen Hunke Durch viel Fleiß, Disziplin und meine Motivation, täglich tätig zu sein, habe ich viele Erfahrungen gesammelt. Zudem habe ich feststellen dürfen, dass man aus Niederlagen mehr lernt als aus Siegen. Der Satz: „Was man nicht ausgibt, muss man nicht verdienen“, unterstützt den Satz ebenfalls.
Welche Entscheidung in deinem Leben würdest du im Nachhinein rückgängig machen wollen?
Jürgen Hunke Ich habe sicherlich ein paar Fehler in meinem Leben gemacht, die auch mit meinem Beruf zusammen hängen. Ich hätte in der wichtigsten Zeit meines Lebens, zwischen 30 und 50 Jahren, mehr Berater gebraucht und nicht alles alleine machen sollen.
Gibt es ein nächstes Projekt?
Jürgen Hunke Mein neues Projekt ist gleichzeitig auch mein wichtigstes Projekt. Es lautet: jeden Tag Sport treiben, fit leben, gesund essen, fröhlich bleiben sowie sich die Welt anschauen. Alle schönen Plätze der Welt, die ich bisher sah, möchte ich nochmals bereisen.
Auf was könntest du in deinem Leben nicht verzichten?
Jürgen Hunke Auf meine Unabhängigkeit!
Wenn du drei Dinge in Hamburg verändern könntest: Welche wären es?
Jürgen Hunke Ich bewundere Wien für seine Tradition und Weltoffenheit. Ich wünschte, wir könnten von dieser Stadt etwas lernen. Diese Gelassenheit, die in Wien herrscht, gefällt mir sehr. Auch wünsche ich mir, dass Hamburg als Stadt in Zukunft liberaler wird. Aber letztendlich muss ich sagen, dass Hamburg eine der schönen Städte der Welt ist.
Was würdest du umsetzten, wenn dir unendlich viel Geld zur Verfügung stehen würde?
Jürgen Hunke Das ist schwierig zu beantworten. Je nachdem, worauf man den Fokus setzt. Ich würde dem HSV Geld zukommen lassen, damit der Verein wieder an die deutsche Spitze kommt und sein Ziel erreicht.
Online juergenhunke.de
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