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Andreas Mansfeld
Mission Startup
Veröffentlicht
Autor
Dr. Rainer Buhr
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Tobias Ladehoff
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Sehr geehrter Herr Mansfeld, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, unseren Lesern das Engagement der Haspa bei Accelerator-Programmen näherzubringen. Bitte erläutern Sie kurz die Accelerator-Programme und die Rolle der Haspa.
Andreas Mansfeld Digitale Geschäftsmodelle müssen schnell sein. Sonst werden sie überholt. Accelerator-Programme helfen Start-ups ihren Markteintritt zu beschleunigen. Sie bieten den Gründern ein optimales Umfeld und jede Menge Unterstützung. Die Haspa ist bei den Programmen NLA (Logistik) und NCA (Commerce) Initiator, Gesellschafter und Investor.
Wie entstand die Idee?
Andreas Mansfeld Fast alle Unternehmenskunden der Haspa arbeiten an Digitalisierungsstrategien. Der Zugang zu Ideen und Know-how spielt dabei eine Schlüsselrolle. Da lag es nahe, genau hier zu investieren und Ressourcen zu bündeln.
Wo stehen die Accelerator-Programme aktuell?
Andreas Mansfeld Beide Programme haben ihre ersten Durchgänge erfolgreich abgeschlossen. Beim NCA beginnt bereits die Investorenansprache für den Folgefonds. Das Interesse ist dabei erfreulich groß. Und mit dem Umzug im Oktober haben wir hier in der Speicherstadt nun auch räumlich optimale Bedingungen.
Wir haben gelesen, dass der Handels-Accelerator bereits seine dritte Runde startet. Wie sind die ersten beiden Runden gelaufen und wie erging es den ersten Start-ups?
Andreas Mansfeld Die ersten „Batches“ sind allesamt gut vorangekommen. Die Teilnehmer haben ein ambitioniertes 6-Monats-Programm absolviert und können nun auf gereiften Geschäftsmodellen aufbauen.
Halten Sie noch Kontakt zu den ehemaligen Teilnehmern?
Andreas Mansfeld Auf jeden Fall. Die Start-ups geben für die Teilnahme in der Regel Unternehmensanteile an den Accelerator ab. Insofern sind wir weiter als Investor mit ihnen verbunden. Darüber hinaus vermitteln wir im Laufe des Programmes aktiv Geschäftskontakte zu Haspa-Firmenkunden. Auch diese Verbindungen halten uns in Kontakt.
Gibt es bereits erste vorzeigbare Ergebnisse bzw. wirtschaftliche Erfolge zu verkünden?
Andreas Mansfeld Definitiv. Wir haben schon einige sehr erfreuliche Anschlussfinanzierungen mit namhaften Investoren gesehen. Aber genauso wichtig sind uns die Innovationsimpulse, die das Programm für Hamburg liefert. Wenn wir Start-ups mit unseren Firmenkunden zusammen bringen, ergeben sich auch für uns als Bank interessante neue Geschäftsperspektiven. Am Ende profitieren also idealerweise alle: Die Start-ups, ihre neuen Geschäftspartner und der Wirtschaftsstandort.
Wohin soll die Reise der Programme gehen?
Andreas Mansfeld Unser Ziel ist es, die Acceleratoren als feste Institution in Hamburg zu etablieren und das eine oder andere Start-up dauerhaft hier anzusiedeln. Gleichzeitig wollen wir, dass möglichst viele Hamburger Unternehmen einen Digitaliserungsschub bekommen.
Welche Rolle spielt die Stadt Hamburg? Wie wichtig ist Hamburg als Standort?
Andreas Mansfeld Hamburg hat Anziehungskraft. Das ist wichtig, denn wir wollen die besten Gründer aus aller Welt für die Acceleratoren gewinnen. Und das geht nur mit einem attraktiven Umfeld - vor allem mit marktführenden Unternehmen, die sich als Partner und Unterstützer anbieten.
Was bleibt dem Standort Hamburg, wenn die Startups wieder in ihre Heimatregion zurückkehren?
Andreas Mansfeld Entscheidend sind die Effekte, die sich aus dem Programm ergeben. Die bleiben, auch wenn die Gründer selbst nicht mehr direkt vor Ort sind. Nicht selten wird Hamburg aber auch längerfristig als Testmarkt genutzt.
Welche Impulse kann Hamburg setzen?
Andreas Mansfeld Die Wirtschaftsbehörde hat sich schon bei der Gründung stark engagiert und ist als Partner zum Beispiel über die Logistik Initiative an unserer Seite.
Sind die Accelerator-Programme ein Ausflug der Haspa in die Startup-Szene oder ist mit einer festen Etablierung eines zusätzlichen wirtschaftlichen Standbein zu rechnen?
Andreas Mansfeld Die Haspa war schon immer eng mit der Start-up-Szene verbunden. Schließlich sind wir der mit Abstand größte Gründungsfinanzierer der Stadt. Neu ist, dass wir mit eigenem Kapital in den Markt gehen. Das steht aber nicht im Fokus. Entscheidend sind die Netzwerkeffekte.
Sind Sie zufrieden mit der Resonanz aus den Branchen?
Andreas Mansfeld Die Accelerator-Idee war vor zwei Jahren in den Clustern Handel und Logistik kaum bekannt. Da musste viel Informationsarbeit geleistet werden. Heute werden wir mit offenen Armen empfangen und die Partner der ersten Stunde bauen ihr Engagement fast immer weiter aus.
Viele Accelerator-Gründer sind Anfang 20 und haben noch nie ein Unternehmen von innen gesehen. Eine Herausforderung für Sie als Banker?
Andreas Mansfeld Überhaupt nicht. Im Gegenteil. Wir lassen uns gerne von der Art zu arbeiten und Dinge infrage zu stellen inspirieren. Über unsere Experten und Kundenbetreuer gibt es einen produktiven Austausch. Wir können auch kulturell eine Menge aus den Acceleratoren mitnehmen.
Was wünschen Sie sich persönlich für die Zukunft?
Andreas Mansfeld Die nächsten Jahre werden alle Branchen ordentlich durcheinander wirbeln und von uns allen viel abfordern. Ich hoffe sehr, dass dabei der Optimismus und die Lust zur Veränderung die Oberhand behält.
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Kommentare
Kommentar von Hieronymus v Pflummern |
A. Mansfeld ist für uns ein interessanter Mann - störend ist nach unserer persönlichen - leider nicht guten Erfahrung - dass für ihn - wie wir meinen - der Commerce der Bank und nicht das Kundeninteresse mit naturgegebener Arroganz „der Leitfaden des Handelns ist“!
Fazit: Im Ergebnis erfuhren wir - es ist keine Bank - es ist eine für Eigeninteresse zinsorientierte „Sparkasse“!
Schade um die Zeit!
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