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Kulturdenkmal und Naturidyll
Letzte Ruhe – der Friedhof Ohlsdorf
Die Fläche von 391 Hektar entspricht 566 Fußballfeldern und lässt sich kaum an einem Tag erkunden. Die vielfältigen Spazierrouten bieten Begegnungen mit der Vergangenheit, Naturnähe und viel Raum zur Entspannung. So führt zum Beispiel der „Stille Weg“ von der Dichterecke mit Namen wie Wolfgang Borchert, Fritz Stavenhagen und Henry Vahls am Mausoleum Riedemann auf der Anhöhe vorbei und schlängelt sich unter alten Bäumen an idyllischen Bächen hin zum Wasserturm in der Nähe vom Garten der Frauen.
Der Friedhof umschließt als Park die vielen einzelnen Teile und Abschnitte mit Ruhestätten. So findet sich der heutige „Althamburgischer Gedächtnisfriedhof“ in der Nähe des Haupteinganges. Er ist von weitem gut durch die hohe Christusfigur zu sehen und zeichnet sich durch den Barockgarten und der Treppenanlage aus. Verschiedene verdiente Hamburger Persönlichkeiten wie Künstler, Bürgermeister, Kaufleute und Schauspieler sind hier bestattet. Wer das Grab von Helmut Schmidt und seiner Frau Loki sucht, dies befindet sich in der Nähe der Kapelle 10.
Neben repräsentativen Grabanlagen, die von zahlreichen wohlhabenden Hamburger Familien unterhalten werden, zeugen Gedenksteine und Mahnmale von Zeiten des Schreckens. So erinnern die riesigen Grabfelder an die Gefallenen des zweiten Weltkrieges, ein Sammelgrab mit fast 40.000 Begrabenen spiegelt das Übel des Hamburger Feuersturms 1943 wider und die 16 Meter hohe Stele mit 105 Urnen erinnert an die Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung. Auch der Opfer der Sturmflut von 1962 wird mit einer eigenen Grabanlage gedacht und für nicht beerdigte Kinder ist ein Gedenkplatz angelegt. Zu den Sonderanlagen zählt zum Beispiel ebenfalls das Bombenopferkreuz mit Mahnmal und die Polizeigräber „Revier Blutbuche“ – hier werden Polizisten bestattet, die im Dienst gestorben sind – aber auch weitere Sammelgräber und Grabstätten.
Angelegt wurde der Friedhof ursprünglich als „Landschaftspark mit Gräbern“, dies ist bis heute der Grund, warum die gesamte Anlage trotz der zahllosen Gräber mit der Schönheit der Natur lockt. Den Bäumen, Teichen, Pflanzen und Kunstwerken wird Platz gelassen. Im Juni erblühen die Parkteile zu einer Rhododendron Oase und im Sommer laden die 2700 Rosen im Rosengarten zum Verweilen ein. Im Herbst verfärbt sich das Laub und im Winter bei Schnee wirkt die Natur hier wie verzaubert. Jede Jahreszeit bringt eine andere Seite des Parks zum Vorschein.
Bei der Orientierung auf dem weitläufigen Gelände helfen die Infotafeln oder die (kostenpflichtige) Navigations-App, mit der Gräber ganz einfach gefunden werden. Broschüren mit Spaziergängen gibt es kostenfrei im Informationshaus oder online unter: www.friedhof-hamburg.de
Der Friedhof in Zahlen
- 391 Hektar Gelände mit 36.000 Bäumen
- 15 Teiche und 7 Friedhofsgärtnereien
- 235.000 Grabstätten und 19 Mausoleen
- 11 Kapellen und 3 Feierhallen
- 1,4 Millionen Beisetzungen seit 1877
- 1,2 Millionen Besucher jährlich
- 17 Kilometer Straßennetz mit 22 Bushaltestellen
- 80 Kilometer Nebenwege
- 800 Skulpturen
Stefan Trocha: „Ich fotografiere seit meiner frühesten Kindheit. In meinen mehr als 25 Jahren als Creative- Director, Texter, Stratege und Geschäftsführer in verschiedensten Kommunikationsagenturen war die Fotografie immer Teil meiner Arbeit. Sei es für eigene Kunden oder als freiberuflicher Fotograf für Marken, Unternehmen, Medien und Agenturen. Meine Kamera ist hierbei mehr als nur ein Werkzeug. Für technische Spielereien, umjubelte Höchstleistungen, Megapixel oder Sensoren habe ich mich nie sonderlich interessiert. Viel wichtiger ist, dass eine Kamera eine Seele hat. Deshalb greife ich am liebsten zu einer Leica.“
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