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Daniel Schäfer
Faszination Windjammer

Der Wind, das Wasser, die Weite – wer mit einer der beiden SEA CLOUDs reist, will vor allem eines: Segeln. Die legendären Windjammer stehen für die etwas andere Art, eine Kreuzfahrt zu erleben. Das kommt an.

Sea Cloud II

Es ist einer dieser schönen Sommerabende, an die wohl jeder Hamburger gerne zurückdenkt. Ein laues Lüftchen weht an den Landungsbrücken, die Elbphilharmonie glüht im Schein der untergehenden Sonne. Vom neuen Konzerthaus sind es nur wenige Schritte bis zu einer weiteren Attraktion: Die SEA CLOUD II liegt dort vor Anker. An Bord wartet bereits Daniel Schäfer, Geschäftsführer von SEA CLOUD Cruises, auf die Redakteure von OPIUM. In der Bibliothek des Windjammers lädt er zum Gespräch.

Daniel Schäfer, Geschäftsführer Sea Cloud Cruises
Daniel Schäfer, Geschäftsführer Sea Cloud Cruises

Herr Schäfer, dieses Schiff hat Platz für 94 Passagiere, nur ein Restaurant und weder Kletterwand noch Kids Club. Wie können Sie da mit den schwimmenden Städten anderer Reedereien mithalten?

Daniel Schäfer Genau das ist der Punkt. Es geht gar nicht ums Mithalten. Wir haben ein völlig eigenständiges, übrigens sehr erfolgreiches Konzept. Unsere Gäste wollen erleben, dass sie auf einem Schiff sind, wollen die Elemente spüren. Sie wollen ganz einfach mehr Meer. Und eine ausgezeichnete, regionale Küche genießen. Auch wenn wir die schönsten Orte der Welt anlaufen – bei uns ist das Schiff selbst die Destination.

Das klingt nach Seefahrerromantik.

Daniel Schäfer Kommt drauf an, wie Sie dies meinen. Ein bisschen Romantik ist auch dabei – aber wir folgen eben nicht dem Mantra „immer schneller und immer weiter“. Wir bieten einen Gegenentwurf zu der Art von Kreuzfahrten, die ein breites Publikum ansprechen möchte.

Und das tun Sie nicht?

Daniel Schäfer Breit im Sinne von breite Zielgruppe nicht, nein. Wir fühlen uns mit dem Status eines Exoten sehr wohl. Sehen Sie, viele unserer Gäste haben Segelhintergrund, die beobachten jeden Handgriff der Crew. Die SEA CLOUD hat ein traditionelles Rigg, wird von Hand gesegelt. Genau wie die SEA CLOUD II. Das ist heutzutage eine kleine Sensation, das gibt es nur bei uns. Wir haben 400 verschiedene Tampen an Bord. Die Mannschaft muss präzise arbeiten, wie ein Uhrwerk. Das hat schon etwas von einer einstudierten Choreografie. Der Gast ist mittendrin und kann sogar manchmal selber Hand anlegen. Ein so authentisches Segelerlebnis kommt an, wir können uns über eine stattliche Zahl an Stammgästen freuen.

Welche Routen befahren Sie? Gibt es da Schwerpunkte?

Daniel Schäfer (lacht) Wir fahren immer der Sonne hinterher. Und unsere Fahrgebiete sind so gewählt, dass die Schiffe ideal vorm Wind segeln können. Deshalb „kreuzen“ wir im Winter in den kleinen Antillen und Grenadinen, im Sommer im Mittelmeer. Schwerpunkte in dem Sinne gibt es nicht, die beiden Windjammer befahren verschiedene Routen und treffen sich als besonderes Highlight mindestens einmal jährlich zum gemeinsamen Segeln. Die SEA CLOUD II befährt auch die nördlichen Gebiete, da sie den Passagieren aufgrund ihrer Ausstattung auch in kühleren Klimazonen den Standard eines Fünf-Sterne-Hotels bieten kann.

Fünf Sterne – das hört sich sehr elitär an.

Daniel Schäfer Luxuriös ja, elitär auf keinen Fall. Unsere Definition von Luxus meint keine goldenen Wasserhähne, sondern eine hochwertige, stilvoll-legere Atmosphäre. Von steifen Kragen und übertriebener Etikette halten wir nichts und zwischen unseren zumeist langjährigen Crewmitgliedern und vielen Gästen herrscht fast ein familiäres Miteinander. Aber Service, Kulinarik und Ambiente entsprechen durchaus dem klassischen Fünf-Sterne-Standard der Hotellerie. Dies wurde gerade erst wieder durch den Berlitz Cruise Guide bestätigt.

Eine letzte Frage noch. Haben Sie eine persönliche Lieblingsroute?

Daniel Schäfer Ganz ehrlich, nein. Karibik vielleicht. Wobei mich die letzte Passage doch ganz besonders emotional berührt hat. Wir haben gestern nach zehntägiger Reise von Schottland über die Orkneys und die Shetlandinseln, nach Stationen in Norwegen und auf Sylt in Hamburg festgemacht und ich muss schon sagen: Der Moment, wenn sich die Elbe öffnet und auf einmal liegt der Hafen vor dir und du steuerst geradewegs auf die Elbphilharmonie zu, das lässt keinen Hamburger kalt. Das ist Gänsehaut-Feeling pur.

SEA CLOUD SPIRIT

Sea Cloud Spirit
Sea Cloud Spirit

Neuer Großsegler für SEA CLOUD CRUISES.

Im Sommer 2020 ist es soweit, dann bekommen die SEA CLOUD und die SEA CLOUD II eine Schwester. Die SEA CLOUD SPIRIT setzt auf der bewährten Philosophie der beiden etablierten Großsegler auf und wird ebenso traditionell von Hand gesegelt.

Auch dieser Neuzugang der SEA CLOUD CRUISES Flotte wird jene Privatyacht-Atmosphäre bieten, für die schon die beiden Schwesterschiffe berühmt sind. Das Naturerlebnis steht im Mittelpunkt jeder Reise. Umgeben von Wind und Wellen und über sich ein Himmel, unter dem sich ca. 4.000 m² Segel blähen, ist der Gast den Elementen ganz nah.

Online seacloud.com

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