Food & Beverage
Katrin Koch
Das Kropkå
Um Punkt 10:00 Uhr öffnet sich die Tür und ein wirklich sympathischer bunter Alters- und Typen-Mix strömt in die liebevoll und detailreichen gestalteten 50m². Um 10:02 Uhr ist jeder Platz belegt. „Zu spät kommen“, das sind hier wirklich nur Minuten. Wer um 10:05 Uhr die Tür öffnet, das Letter Board mit den aktuellen Tagesspecial und dem schönen Quote „Love is in the air. Nope. Thats bacon.“ erblickt und gedanklich schon den ersten Flat White und einen frischgepressten Karotte-Ingwer-Orange-Saft schlürft und währenddessen sich nicht zwischen dem grandiosen „Das Frühstück“ oder einem frischen Landbrot mit geschmorten Champignons und Lauchzwiebeln entscheiden kann, wird enttäuscht. Er muss warten. Bis die erste Runde Frühstücks- und Koffeinhungriger sich von diesem gemütlichen und gastfreundlichem Ort loseisen kann. Und hier die nächste erstaunliche Beobachtung: Es wird gewartet. Draußen. Im Nieselregen. Im Oktobergrau. Aber mit einer wärmenden goldenen Milch in der Hand und der Vorfreude auf wirklich gutes Essen.
Liebe Katrin, Du hast Dir mit dem „Kropkå“ Deinen Traum erfüllt. Mehr oder wenig zufällig war ich am Eröffnungswochenende hier frühstücken und sofort hin- und weg. Das war im Mai 2017 und kommt mir vor, als wäre es letzte Woche erst gewesen. Geht Dir das auch so?
Katrin Koch Total! Ich habe schon jahrelang gesagt: „Irgendwann mache ich meinen eigenen Laden auf!“ Und dann zögert man doch. Weil man nicht weiß, ob so ein „Gastro Ding“ genug abwirft, um davon leben zu können. Weil man viel zu wenig Geld und Erfahrung hat. Und zu viel Zeit zum Sorgen machen. Und vor allem, weil man plötzlich doch unsicher ist, ob der Apfelkuchen wirklich so gut schmeckt, dass jemand dafür Geld bezahlt.
Und trotzdem hast Du Dich getraut!
Katrin Koch Stimmt (lacht). Und was passiert, wenn man sich doch traut, der Sicherheit adé sagt und an seinen großen Traum glaubt, siehst Du hier. Wir sind ein klitzekleines Team, in einem klitzekleinen Laden. Wir haben auf diesen 50m² nicht nur jede einzelne Fliese selbst geklebt, sondern in jedes noch so winzige Detail eine Menge Liebe, Herzblut und schlaflose Nächte gesteckt. Wir haben alle unsere Speisen sorgfältig ausgesucht, uns kugelrund probiert – und die Menschen, die hinter den einzelnen Produkten stecken, kennengelernt. Was uns alle verbindet: Die Liebe zu leckeren Dingen, Qualität und Nachhaltigkeit.
Das ist ein gutes Stichwort. Du hast ganz bewusst Lieferanten nach Qualität und Nachhaltigkeit gewählt.
Katrin Koch Ja, das war eine sehr bewusste Entscheidung und das honorieren auch unsere Gäste. Unser Kaffee kommt z.B. von einer kleinen Rösterei in Dortmund (Neues Schwarz), das Brot wird nach traditionellem Handwerk im Holzofen gebacken (Der Holzofenbäcker, Kiel), die Milch vom Bauernhof (Milchhof Reitbrook) und unsere Bio-Eier vom Hof Hornbrook. Und den Kuchen backen wir natürlich täglich selbst. Mit Hingabe, Liebe und einer ganzen Menge Kalorien.
Zum Abschluss noch eine persönliche Frage: Was ist das Kurioseste, was Du in der Zeit als Gastronomin erlebt hast?
Katrin Koch Ich würde jetzt ja gerne etwas Charmantes oder Aufregendes berichtet, wie zum Beispiel, dass Brad Pitt mein Apfelkuchenrezept gerepostet hat oder ähnliches (lacht). Aber tatsächlich führt die Liste der Merkwürdigkeiten mit weitem Abstand der bereits zweifache Toilettenrollenhalter-Diebstahl an. Und auch wenn es sich bei dem Toilettenpapierhalter um ein wirklich sehr schönes und hochwertiges Exemplar handelt, ist es einfach nur beschämend.
Das Kropkå · Katrin Koch
Eppendorfer Weg 174 · 20253 Hamburg
www.daskropka.de · +49 40 429 395 05
Öffnungszeiten
Montag
geschlossen
Dienstag - Freitag
09:30 - 18:00 Uhr
Samstag + Sonntag
10:00 - 18:00 Uhr
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