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Das internationale KI-Event
AI.SUMMIT in Hamburg
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Bald ist es wieder soweit und über 400 Branchenführer und Innovatoren treffen sich beim AI.SUMMIT in der Hansestadt Hamburg. Was ist das Besondere an dieser Veranstaltung?
Ragnar Kruse Künstliche Intelligenz (KI) hat sich in den letzten drei Jahren massiv entwickelt. In Europa gibt es bereits mehr als 6000 KI-Startups, von denen rund 80% mit Standard-KI-Lösungen an den Markt gehen. Beim diesjährigen AI.SUMMIT, der als Corporate Edition unter dem Motto „The time to adopt AI is now!“ steht, vernetzen wir Unternehmen mit KI-Startups und deren Lösungen.
Petra Vorsteher Jede Firma kann aus insgesamt sechs Industrien und dem Bereich GenAI Softwarelösungen für sich entdecken. Wir bieten Unternehmen also ein gezieltes Matchmaking an, so dass jedem geholfen werden kann. Letztlich geht es darum, KI in die Anwendung und in die Wirtschaft zu bringen.
Was für ein Programm erwartet die Besucher?
Ragnar Kruse Beim AI.SUMMIT treffen sich über 400 Branchenführer und Innovatoren zum Austauschen und Netzwerken - darunter Unternehmer, Corporates, Investoren und Startups. Rund 30 Startups präsentieren im 23. Stock des Hamburger EMPORIO Towers innovative KI-Lösungen, sechs Experten-Panels gewähren Einblicke in internationale KI-Trends sowie wirtschaftliche Aussichten. Wie in den Vorjahren wird auch wieder der angesehene AI Startup Pitch Award verliehen.
Petra Vorsteher Es geht um einen Dreiklang: das KI-Potenzial von heute zu entdecken, die Grenzen von morgen aufzuzeigen und mit innovativen Lösungsanbietern in Kontakt zu treten. Deswegen basiert der AI.SUMMIT in diesem Jahr auf drei praktischen, zum Nachdenken anregenden und interaktiven Formaten: Explore - be inspired - connect. Diese werden den Besucherinnen und Besuchern über zwei Masterclass-Bühnen (jeweils bis zu 80 Personen), eine Hauptbühne (bis zu 300 Personen) sowie eine Ausstellungsfläche und eine Networking-Etage vermittelt.
Welche aktuellen Trends und Innovationen im Bereich KI werden beim Summit vorgestellt?
Ragnar Kruse Neben den vertikalen KI-Lösungen aus den sechs Bereichen Healthcare/Life Sciences, Renewable Energy, Logistics/Mobility/Marine, Industry, Fintech und Commerce, werden wir Lösungen aus dem Bereich GenAI mit Angeboten aus den Bereichen Sales, Marketing und Customer Care zeigen.
Vor allem die Auswirkungen von GenAI, generativer KI, findet derzeit ja in allen Bereichen statt: Marketing & Vertrieb (Sprache & Text, Bild & Video, Betrieb), IT & Software, Personalmanagement & Personalbeschaffung, Finanzbetrieb und Analytik, Kundenbetrieb & Datenintelligenz und Cybersicherheit.
Das übergeordnete Thema wird in diesem Jahr wie gesagt die Anwendung von KI für Corporates sein. In diversen Sessions und Masterclasses zeigen Experten spannende Anwendungsfälle aus der Praxis.
Welche Branchen können von den Erkenntnissen auf dem AI.SUMMIT besonders profitieren und wie?
Petra Vorsteher Ganz klar die Bereiche Healthcare/Life Sciences, Renewable Energy, Logistics/Mobility/Marine, Industry, Fintech und Commerce.
Gibt es Highlights oder Keynote-Speaker, auf die sich die Teilnehmer besonders freuen können? Welche Speaker gab es in der Vergangenheit, die besonders interessant waren?
Ragnar Kruse Wir werden auch in diesem Jahr wieder zahlreiche namhafte Persönlichkeiten auf der Bühne haben, darunter Dirk Ploss von der Beiersdorf, Saskia Dupré von Otto, Edda Becker von Fielmann, Florian Heinemann von Hapag-Lloyd. Dirk Schröter aus der Staatskanzlei Schleswig- Holstein, Olaf Groth von Cambrian Future und viele mehr.
Petra Vorsteher Bereits unter den Speakern der Vorjahre waren neben Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister der Freien- und Hansestadt Hamburg, und Jason Chue, U.S. Generalkonsul Norddeutschland - die auch dieses Jahr wieder dabei sind - zahlreiche Experten aus aller Welt, darunter Mark Anderson, CEO Pattern Computer; Dr. Ralph Grothmann, Leiter des Siemens Data Labs; Tanju Bulut, Industry Architect bei Google Cloud; Kate Hach, Head of Program bei Intel Ignite; Jasvin Bhasin, Gründerin und CEO des Think-and-do-Tanks bridge.the.NEXT.
Wie unterscheidet sich der AI.SUMMIT von anderen Technologie-Veranstaltungen? Gibt es vergleichbare Events?
Petra Vorsteher Nein, derzeit gibt es keine vergleichbaren internationalen Veranstaltungen, bei denen gezielt KI-Startups und deren Lösungen mit Firmen zusammengebracht werden. Wo konkret gezeigt wird, wo und wie heute KI in den Firmen erfolgreich und nutzbringend eingesetzt werden kann und Unternehmen so passgenau vernetzt werden.
Welche konkreten Anwendungsfälle für KI werden beim Summit thematisiert und wie können sie den Alltag oder die Geschäftswelt verändern?
Ragnar Kruse Es werden beispielsweise Lösungen gezeigt, bei denen Sales-Prozesse optimiert oder die Betriebszeiten verringert werden, oder wo Telefonate smart und automatisiert in 16 Sprachen angenommen werden können. Im Bereich Nachhaltigkeit gibt es zum Beispiel KI-Lösungen, die den Warenstrom in der Küche optimieren – frei nach dem Motto besser einkaufen, gesünder kochen und weniger wegwerfen.
Petra Vorsteher Im Bereich HealthCare - der uns besonders wichtig ist - können durch immer mehr KI-Lösungen Menschenleben gerettet werden – zum Beispiel durch eine bessere, schnellere und sicherere Diagnose. In Hamburg gibt es die Firma, die sich auf die Diagnose von Prostatakrebs beim MRT konzentriert. Deren KI-Software kann mit 98-prozentiger Korrektheit Krebs erkennen. Sie wertet schnell und zuverlässig MRT-Bilder aus. Richtig gute Mediziner brauchen knapp eine halbe Stunde, Auffälligkeiten zu erkennen. Das ist sehr ermüdend. Mit dieser KI-Analyse bekommt jeder Arzt eine sehr gute Grundlage.
Was sind die größten Herausforderungen, denen Unternehmen beim Einsatz von KI begegnen?
Petra Vorsteher Viele Firmen sind aufgeschlossen für KI, wissen aber nicht, wie und wann sie das Thema KI angehen sollen und wo sie anfangen sollten. Diesen Unternehmen helfen wir auf dem AI.SUMMIT. Wir zeigen Lösungen auf und vernetzen sie mit dem KI-Ökosystem.
Wie können kleinere Unternehmen von der Teilnahme profitieren, selbst wenn sie noch keine tiefen KI-Erfahrungen oder keine großen Budgets haben?
Ragnar Kruse Es werden unter anderem KI-Standardlösungen gezeigt, die bezahlbar sind, auch Lösungen für kleinere Unternehmen. Die Kosten fangen hier teilweise schon bei 20 Euro pro Monat an.
Wie wird sich der AI.SUMMIT langfristig auf den KI-Standort Hamburg auswirken? Welche Zukunftspläne haben Sie?
Petra Vorsteher Wir planen den AI.SUMMIT jedes Jahr von Hamburg aus stetig wachsen zu lassen. In den nächsten Jahren sollen immer mehr Lösungen für Unternehmen aufgezeigt werden - gleichzeitig sollen Masterclasses helfen, Wissen zu vertiefen. Im Grunde bieten wir eine Art Cebit für KI - inklusive Networking.
Das ist der dritte AI.SUMMIT. Hat sich die Teilnehmerzahl verändert über die Jahre?
Petra Vorsteher Im letzten Jahr waren 250 Besucher auf dem AI.SUMMIT, in diesem Jahr erwarten wir bereits 400 Teilnehmende.
Initiatoren des AI.SUMMIT sind auch dieses Jahr wieder Sie bzw. die AI.GROUP. Was genau macht Ihr Unternehmen?
Ragnar Kruse Die AI.GROUP fördert von Hamburg aus erfolgreiche KI-Innovationen aus Europa und deren Einsatz in der Wirtschaft. 2019 als AI.HAMBURG gestartet, setzt sich die Gruppe dafür ein, dass Wirtschaft und Unternehmen die großen Innovationen, Chancen und Möglichkeiten, die KI als neue Technologie bietet, für eine bessere Zukunft nutzen. Unter dem Netzwerk-Dach der AI.GROUP bietet die Not-For-Profit-Initiative AI.HAMBURG ein Portfolio an Aktivitäten zur Förderung der Anwendung von KI und Maschinellem Lernen an, darunter Workshops, Trainings, Networking-Events und Veranstaltungen. Außerdem wird im Rahmen eines Konsortiums der AI Accelerator AI.STARTUP.HUB betrieben. Gemeinsam mit der Hamburg Messe organisieren wir seit 2023 regelmäßig AI CENTER auf Messen wie der Internorga oder der SMM. Mit dem ersten reinen deutschen KI-Fonds Fond AI.FUND wiederum investieren wir gemeinsam mit unseren Partnern Dr. John Lange, Dr. Hauke Hansen, Ingo Hoffmann und Fabian Westerheide in die besten europäischen AI-Startups. Jüngstes Mitglied der AI.GROUP ist AI.IMPACT, das als erstes AI-Venture-Studio durch Projekte und Produkte mit KI positive Wirkung schafft, von der Idee bis zur globalen Skalierung.
Petra Vorsteher Und dieses Ökosystem wächst täglich.
Sie gehören zu den führenden Tech- und KI-Experten überhaupt, haben zahlreiche Preise gewonnen. Für Ihr jahrzehntelanges Engagement und Ihre Leistungen im Bereich transatlantischer Wirtschaftsbeziehungen wurden Sie in diesem Sommer in den USA mit dem renommierten internationalen GABA Award of Excellence ausgezeichnet. Was bedeutet Ihnen das?
Petra Vorsteher Darauf sind wir wirklich unheimlich stolz. Er wurde uns im feierlichen Rahmen in San Francisco von der German American Business Association (GABA) verliehen. Den Award erhielten zuvor bereits namhafte deutschen Entrepreneure, darunter SAP-Mitgründer Hasso Plattner, Sun Microsystems–Mitgründer Andreas Bechtolsheim, Sebastian Thrun, Mitgründer der Online-Akademie Udacity, der LinkedIn-Mitgründer Konstantin Guericke sowie der ehemalige Präsident der Stanford University Gerhard Casper.
Wir sind überzeugt: Entrepreneurship, die Menschen und Unternehmen miteinander verbindet und Brücken baut, ist heutzutage wichtiger denn je. Insbesondere die Stärkung und Förderung der deutsch-amerikanischen Freundschaft und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit liegt uns seit jeher am Herzen. Die USA sind das Epizentrum für Innovation und Technologie - der größte IT-Markt mit einer immens schnellen Verbreitung von Technologien. Für deutsche und europäische KI-Startups ist es daher wichtig, in die USA zu gehen. Hierbei wollen wir helfen.
Sie leben seit rund 40 Jahren in den USA und Deutschland. Im Sommer sind Sie mit diversen KI-Startups in die Staaten gereist, um vor Investoren zu pitchen. Warum dieser Aufwand?
Ragnar Kruse Deutschland ist stark. Wir haben viel Talent. Die USA investieren jedoch 10x mehr Venture Capital in Startups. Also müssen wir dort das Kapital besorgen, wo es verfügbar ist - bis hier in Deutschland verstanden wird, dass Venture Capital eine interessante Investment-Anlage-Klasse ist. Aber da liegen wir 30 Jahre hinter den USA. Das Gute ist: viele US-Investoren blicken sehr interessiert nach Europa und auch nach Deutschland. Sie wissen, dass hier hochqualifizierte junge Frauen und Männer an smarten Lösungen für die Zukunft arbeiten. Startups sind die Schnellboote der Innovation, müssen vernünftig unterstützt werden, benötigen Kapital. Zugleich müssen wir den Gründern systematisch vermitteln, wie man erfolgreich werden kann. Von Anfang an muss die Internationalisierung Teil des Businessplans sein.
Wie ist Hamburg generell im Bereich KI aufgestellt?
Ragnar Kruse In Hamburg sind rund 150 KI-Firmen ansässig, von denen immer mehr Large-Language-Modelle bzw. LLMs nutzen, um damit ihr ursprüngliches Geschäftsmodell anzureichern. Einige davon sind bereits im Gesundheitsbereich erfolgreich. Doch auch die eigenen Unternehmensfunktionen, vom Marketing bis zur Buchhaltung, werden erhebliche Effizienzsteigerungen erleben. Hamburg ist dabei sehr gut aufgestellt und man kann sagen, dass sich die Metropolregion zu einem Leuchtturm der KI und Innovation entwickelt hat.
Über den zu Ihrem Netzwerk gehörenden AI.FUND sind Sie auch selbst als Investoren tätig. Woran erkennen Sie ein investitionswürdiges KI-Unternehmen?
Petra Vorsteher Als Investoren gilt unser erster Blick dem jeweiligen Anwendungsfall und der Frage: Was ist der Vorteil für den Kunden von einem solchen Produkt? Ist der Markt, der dahinter steht, groß? Kann auch der amerikanische Markt adressiert werden? Wir wollen natürlich in Firmen investieren, die das Potenzial haben, stark zu wachsen und exponentiell zu skalieren. Und dann sehen wir uns auch das Team an: Nur gute „Techies“ zu sein genügt nicht, man muss das Produkt auch in den Markt bringen können.
Ragnar Kruse Genau das sehen wir als unsere Aufgabe: Menschen und Ideen miteinander verbinden, Kapital besorgen und Innovation auf die Straße bringen - für die Wirtschaft und unsere Gesellschaft, für eine positive Zukunft. Mit all unseren Aktivitäten, vom AI.FUND bis zum AI.SUMMIT. Denn die Zeit, in KI zu investieren, ist jetzt.
Herzlichen Dank für das Gespräch!
Über die AI.GROUP
Aktivitäten zur Förderung der Anwendung von KI und Maschinellem Lernen an, darunter Workshops, Trainings, Networking-Events und Veranstaltungen. Außerdem wird im Rahmen eines Konsortiums der AI Accelerator AI.STARTUP.HUB betrieben. Gemeinsam mit der Hamburg Messe organisiert AI.HAMBURG seit 2023 regelmäßig AI CENTER auf Messen. Mit dem Early-Stage Venture Capital Fond AI.FUND wird seit 2024 in die besten europäischen AI-Startups investiert. Jüngstes Mitglied der AI.GROUP ist AI.IMPACT, das als erstes AI-Venture-Studio durch Projekte und Produkte mit KI positive Wirkung schafft, von der Idee bis zur globalen Skalierung.
Mehr unter https://ai-group.ai/
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